Rotkopfwürger (Lanius senator)
Quelle: CD-ROM Birds of Europe 1.0 von ETI
Bitte nicht plagiieren.
Wenn Sie Informationen von dieser Seite benutzen möchten, bitte fragen Sie mich zuerst um Erlaubnis und diese Seite zitieren als:
Knapp, Robbin D. 1998.
"Bestandsüberwachung der österreichsichen Brutvögel".
In Robb: Biologie.
23. Apr. 1998.
In Mitteleuropa und damit auch in Österreich sind in den letzten Jahrzehnten viele Vogelarten in ihrem Bestand stark zurückgegangen, einige früher weiterverbreitete Arten sind in den letzten 20 Jahren in Österreich als Brutvögel entweder verschwunden (z.B. der Rotkopfwürger Lanius senator) oder bis auf kaum überlebensfähige Reliktpopulationen zusammengeschmolzen (z.B. Schleiereule Tyto alba, Blauracke Coracias garrulus, Schwarzstirnwürger Lanius minor und Ortolan Emberiza hortulana).
Diese negativen Entwicklungen bei besonders empfindlichen Arten spiegeln deutlich die sich ständig verschlechternde Umweltsituation unserer Kulturlandschaft wider; weniger bekannt ist allerdings, daß selbst derzeit noch allgegenwärtige und von vielen als häufig empfundene Vogelarten zum Teil drastisch in ihrem Bestand zurückgehen, wie mehrere Untersuchungen der letzten Jahre zeigen. In England etwa ist der Feldsperling Passer montanus in den letzten 20 Jahren gebietsweise um bis zu 90 % zurückgegangen, ähnliches gilt für Feldlerche Alauda arvensis und Singdrossel Turdus philomelos. Stark zurückgegangen sind viele Arten der offenen Kulturlandschaft (z.B. Wachtelkönig Crex crex, Rebhuhn Perdix perdix und Feldlerche), für früher häufige Gartenvögel wie Wendehals Jynx torquilla und Gartenrotschwanz Phoenicurus phoenicurus, ja selbst bei Arten wie Feld- und Haussperling Passer domesticus sind in manchen Regionen starke Bestandseinbußen festzustellen.
Auf der anderen Seite werden manche weniger anspruchsvolle Vogelarten häufiger und breiten sich aus; auch diese Vorgänge sind als Reaktion auf sich ändernde Umweltbedingungen zu verstehen und sollten dementsprechend nicht ignoriert werden.
Was in Österreich bisher fehlte, waren repräsentative, auf nachvollziehbaren Zahlen aufbauende Angaben zur Bestandsentwicklung auch der häufigen Vogelarten. Solche Programme laufen in anderen europäischen Ländern zum Teil schon seit fast 30 Jahren erfolgreich und sind ein Grundpfeiler für die Vogelschutzaktivitäten dieser Länder.
Unter Vogelmonitoring versteht man die langfristige und standardisierte Erfassung von Vogelpopulationen. Untersucht werden vor allem Änderungen in der Bestandsgröße in verschiedenen Lebensräumen und der Verteilung der Vögel. Die so gewonnenen Daten sind als Grundlage für das Erkennen von Bestandsveränderungen, für den Vogel- und Naturschutz sowie die ökologische Forschung unentbehrlich. BirdLife Österreich speichert die Ergebnisse in einer Datenbank und wird in regelmäßigen Abständen (etwa 3 Jahre) Berichte über die Situation der heimischen Vogelfauna veröffentlichen. Diese Daten werden längerfristig eine unentbehrliche Grundlage für die Beurteilung laufender Entwicklungen und darüber hinaus auch die Beeinflussung zukünftiger Ansätze in Naturschutz, Landwirtschaft und Raumplanung darstellen.
Text von Michael Dvorak.
Das Brutvogelmonitoring in Österreich fängt mit der Brutsaison 1998 an. Die verwendete Zählmethode ist die Punkt-Stopp-Zählung, eine einfache Form der sogenannten Punkttaxierung. Dabei werden zweimal im Frühling jedes Jahr dieselbe Strecken über einen möglichst langen Zeitraum erfaßt.
Ich zähle dabei in einer Waldstrecke in Oberösterreich.
Verwandte Links & Literatur
Robbs Homepage |
Biologie |
Feedback
Copyright © 1998 Robbin D. Knapp robb@robbsbooks.com.